Krieg, Armut, Gewalt, politische Verfolgung und die Auswirkungen der Klimakrise zwingen Millionen Menschen zur Flucht. Viele Fluchtursachen hängen mit den Folgen von Kolonialisierung und kapitalistischer Ausbeutung zusammen. Ein geringer Teil der weltweit geflüchteten Menschen versucht, in den industrialisierten globalen Norden zu gelangen. Doch Europa schottet sich zunehmend ab und ignoriert das gesetzlich garantierte Recht auf Asyl sowie menschenrechtliche Standards, die in UN- und Europa-Konventionen festgeschrieben sind.
In Mannheim setzen sich mehrere Initiativen für Geflüchtete ein.
Save-me Mannheim ist Teil einer bundesweit aktiven, von Pro Asyl unterstützten Flüchtlingsinitative. Die Mannheimer Gruppe bildete sich 2010 und vernetzte sich mit weiteren Flüchtlingsinitiativen. Ihr Ziel ist es, das Leben von geflüchteten Menschen durch politische, soziale und kulturelle Arbeit zu verbessern. Zusammen mit Seebrücke Mannheim wurde das „Bündnis Sicherer Hafen Mannheim“ gegründet.
Mannheim sagt ja!
Der Verein dient der Förderung kultureller und gesellschaftlicher Vielfalt, der Akzeptanz und des Respekts gesellschaftlicher Gruppen untereinander und der Förderung der Willkommenskultur für Geflüchtete und Eingewanderte. Er organisiert u.a. jährliche Veranstaltungen im Sinne des Vereinszwecks und vermittelt Engagement und Fördermittel für bestehende Flüchtlingsorganisationen wie das Asylcafé, die Kampagne Save Me und zahlreiche weitere Initiativen.
Seebrücke Mannheim ist Teil der internationalen Bewegung Seebrücke, getragen von verschiedenen Bündnissen und Akteur*innen der Zivilgesellschaft. Seebrücke erwartet von der deutschen und europäischen Politik sofort sichere Fluchtwege, eine Entkriminalisierung der Seenotrettung und eine menschenwürdige Aufnahme der Menschen, die fliehen mussten oder noch auf der Flucht sind.
Das „Bündnis Sicherer Hafen“ ist ein zivilgesellschaftlicher Zusammenschluss von über 30 Mannheimer Einrichtungen und Organisationen. Die ersten Ziele wurden erreicht: Die Stadt Mannheim teilte der Bundesregierung mit, dass Mannheim sich bereit erklärt, aus Seenot gerettete Menschen, beispielweise von einem zivilen Seenotrettungsboot, direkt aufzunehmen und unterzubringen. Darüberhinaus trat die Stadt dem Bündnis „Städte Sicherer Häfen“ bei. Das nächste Ziel ist ein Landesaufnahmeprogramm in Baden-Württemberg.
Asylcafé Mannheim ist eine mit Expertinnen zusammenarbeitende ehrenamtliche Beratungsstelle für Geflüchtete und Migrant*innen. Sie existiert seit über 30 Jahren und berät zu folgenden Themen: Asylverfahren, Aufenthalt, drohende Abschiebung, Schule, Ausbildung, Behörden und persönliche Probleme.
Pro Bono ist eine studentische Rechtsberatung von Studierenden an der Universität Mannheim. Sie bietet ehrenamtlich kostenlose außergerichtliche Rechtsberatung im Zivilrecht und im Ausländerrecht für Studierende und andere Beratungssuchende an.
MediNetz Rhein Neckar e.V. arbeitet als Vermittlungsstelle und ermöglicht Menschen ohne Krankenversicherung anonym und kostenlos den Zugang zu medizinischer Versorgung. Ihr Angebot richtet sich an alle Menschen, unabhängig von Herkunft oder Aufenthaltsstatus, denen dieser Zugang verwehrt oder erschwert wird.