Manche Worte sind wie Schläge. Weil sie aus einem kolonialen bzw. rassistischen Kontext stammen, verletzen sie. Ein Beispiel ist der kolonialistische Begriff Farbige/farbig.
Als Hilfestellung für einen “wertfreien, korrekten und präzisen” Einsatz der Sprache, der Diskriminierungen vermeidet, haben die “Neuen Deutschen Medienmacher” ein Glossar entwickelt. Es erläutert z.B. zum Begriff
Farbige/farbig: Eine Alternative ist die Selbstbezeichnung People of Color (PoC, Singular: Person of Color). Begriffe wie “Farbige” oder “Dunkelhäutige” lehnen viele People of Color ab. Die Initiative “der braune mob e. V.” schreibt: “Es geht nicht um ‘biologische’ Eigenschaften, sondern gesellschaftspolitische Zugehörigkeiten.” Um das deutlich zu machen, plädieren sie und andere dafür, die Zuschreibungen Schwarz und Weiß groß zu schreiben.*
Amnesty International bietet ein Glossar mit weiteren Begriffen an, z.B.
Schwarze Menschen ist eine Selbstbezeichnung und beschreibt eine von Rassismus betroffene gesellschaftliche Position. “Schwarz” wird großgeschrieben, um zu verdeutlichen,dass es sich um ein konstruiertes Zuordnungsmuster handelt und keine reelle’ Eigenschaft’, die auf die Farbe der Haut zurückzuführen ist. So bedeutet Schwarz-Sein in diesem Kontext nicht, einer tatsächlichen oder angenommenen ‘ethnischen Gruppe’ zugeordnet zu werden, sondern ist auch mit der gemeinsamen Rassismuserfahrung verbunden, auf eine bestimmte Art und Weise wahrgenommen zu werden.”
Buchtipp: Kübra Gümüsay, Sprache und Sein