Neokolonialismus

Nach wie vor sind die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den Industriestaaten und den meisten Ländern des globalen Südens asymmetrisch. Das hängt mit der Kolonialgeschichte zusammen. In den verschiedenen Formen des Kolonialismus wurden riesige Gebiete mit ihren Reichtümern in Besitz genommen und ihre Bewohner*innen unterworfen.

Die Befreiung von der Kolonialherrschaft errangen die unterdrückten Völker nur durch heftigen, auch militärischen Widerstand gegen die Besatzer. Die neu geschaffenen Staaten behielten im Allgemeinen die Landesgrenzen, die von den Kolonisatoren festgelegt worden waren.

Auch nach der formalen politischen Unabhängigkeit der ehemaligen Kolonien blieb die koloniale Arbeitsteilung erhalten: Extraktion von Rohstoffen im Globalen Süden und deren gewinnbringende Verarbeitung sowie Technologieproduktion im Norden. Konzerne, Investoren und Staaten des industrialisierten Nordens setzten ihre Macht zugunsten der eigenen Wirtschaft ein, so dass die wirtschaftliche und politische Abhängigkeit der ehemaligen Kolonien erhalten blieb. Sie müssen sich auf wenige Exportgüter mit geringer Wertschöpfung beschränken und sind daher leicht verletzbar vom Preisdiktat des Weltmarktes.

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Grüner Kolonialismus