Geflüchtete in Mannheim aufnehmen!

Seit der Schließung der sogenannten Balkanroute und dem EU-Türkei-Deal 2016 sind Menschenrechtsverletzungen an den EU-Außengrenzen an der Tagesordnung.

Deutschland muss handeln und endlich geflüchtete Menschen, die in eisiger Kälte ohne jeden Schutz in Bosnien ausharren, aufnehmen. 

Das Bündnis Sicherer Hafen, in dem viele zivilgesellschaftliche Organisationen in Mannheim zusammengeschlossen sind, hat sich am 9. Februar in einem Appell an den Oberbürgermeister gewandt.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Kurz,
seit Wochen müssen geflüchtete Menschen in Bosnien im ausgebrannten, notdürftig wieder hergerichteten Lager Lipa oder gar in den Wäldern unter freiem Himmel in eisiger Kälte ausharren. Es mangelt an Nahrung, Winterkleidung, ärztlicher Versorgung, sie stehen mit nackten Füßen im Schnee – es wird den grundlegendsten Bedürfnissen dieser Menschen nicht nachgekommen.
Die Haltung Europas gegenüber dieser humanitären Katastrophe entbehrt jeglicher Menschlichkeit. Wie ist es möglich, “aus Prinzip” Hilfe zu verweigern und diese Menschen nicht sofort aufzunehmen, obwohl wir es könnten und viele es wollen?
Wir fordern die Stadt Mannheim auf, zu diesen entsetzlichen Zuständen Stellung zu beziehen und der Bundesregierung in einem offenen Brief anzubieten, geflüchtete Menschen aus Bosnien sofort aufzunehmen. Herr Dr. Kurz, Sie haben dies beispielhaft nach dem Brand des Lagers Moria auf Lesbos getan. Tun Sie es auch jetzt! Wir fordern die Stadt Mannheim außerdem auf, sich in allen deutschen Städten für eine sofortige Aufnahme dieser Menschen einzusetzen.
Es ist elementar wichtig, ein Zeichen zu setzen, Einsatz zu zeigen – für diese Menschen in äußerster Not, aber auch für uns. Denn sonst werden „unsere Werte”, die wir alle so vehement verteidigen, in Kürze nicht mehr existieren. Mit freundlichen Grüßen Bündnis „Sicherer Hafen Mannheim.

Für die Aufnahme von Geflüchteten braucht die Stadt die Zustimmung des Bundesinnenministers und des Landes Baden-Württemberg. Nach unserer Information hat der OB im März ein entsprechendes Signal an Bund und Land gesetzt.

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