Justizmord in Kamerun 1914 – Wir verlangen die Rehabilitierung von Rudolf Duala Manga Bell und Ngoso Din.

Kurz vor Beginn des ersten Weltkriegs ließ die deutsche Kolonialmacht in Kamerun das Oberhaupt der Duala Rudolf Manga Bell und seinen Assistenten hinrichten. Sie hatten sich den rassistischen Umsiedlungsplänen widersetzt, u.a. mit Petitionen an den deutschen Reichstag. Sein Großneffe Jean-Pierre Félix-Eyoum hat in diesem Herbst eine Petition an den deutschen Bundestag gestartet. Sie kann noch bis zum 27.12.2022 unterzeichnet werden

Text der Petition: Der Deutsche Bundestag möge die Bundesregierung auffordern, Rudolf Duala Manga Bell und Ngoso Din zu rehabilitieren. Diese wurden am 8. August 1914 im heutigen Douala/Kamerun von der deutschen Kolonialregierung hingerichtet. Bereits damals wurde von einem Justizmord gesprochen. In einem Hintergrundartikel in “Die Zeit” wurde der damalige Skandal unlängst ausführlich rekapituliert.

Begründung: In einem Scheinverfahren wurden König Bell und sein Vertreter Ngoso Din wegen angeblichen „Hochverrats“ am 8. August 1914 auf Befehl des deutschen Gouverneurs im Innenhof der deutschen Polizeistation in Douala gehängt. Die Anklage war unbegründet und ein konstruierter Vorwand zur Eliminierung kolonialen Widerstands.
Selbst nach damaligen Standards ignorierte das Verfahren Grundsätze unabhängiger Justiz. Bis heute weigert sich die deutsche Regierung, die Unschuld der Hingerichteten anzuerkennen. Wir fordern von der Bundesregierung die umgehende Rehabilitierung von Rudolf Duala Manga Bell und Ngoso Din als ersten Schritt zur Aufarbeitung des kolonialen Unrechts in Kamerun.

Wir schlagen Rudolf Duala Manga Bell als Namensgeber bei der Umbenennung in Mannheim-Rheinau-Süd vor.

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